Am 05. November 2016 wurde der Deutsche Theaterpreis DER FAUST zum elften Mal verliehen. In diesem Jahr fand die Vergabe im Theater Freiburg statt.
Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. DER FAUST ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Er wird in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben - in diesem Jahr ist es das Land Baden-Württemberg. Weiterer Kooperationspartner ist 2016 die Stadt Freiburg.
Zur Pressemeldung vom 01.09.2016
Die Verleihung kann in der 3sat-Mediathek angesehen werden.
Die Nominierten und Preisträger in den acht Kategorien:
Regie Schauspiel
Frank Castorf, „Die Brüder Karamasow", Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin (Koproduktion der Wiener Festwochen & der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin)
Marta Górnicka, „M(other) Courage", Staatstheater Braunschweig
Tom Kühnel / Jürgen Kuttner, „Der Auftrag", Ruhrfestspiele Recklinghausen (Eine Produktion des Staatsschauspiels Hannover in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen)
Darstellerin/Darsteller Schauspiel
Kathrin Angerer in „Service / No Service", Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin
Franz Pätzold, Alter Ego des Regisseurs in „Balkan macht frei", Bayerisches Staatsschauspiel München
Edgar Selge, François in „Unterwerfung", Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Regie Musiktheater
Jochen Biganzoli, „Lady Macbeth von Mzensk", Theater Lübeck
Paul-Georg Dittrich, „Wozzeck", Theater Bremen
Peter Konwitschny, „La Juive", Nationaltheater Mannheim
Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater
Nicole Chevalier, Stella/Olympia/Antonia/Giulietta in „Les Contes d'Hoffmann", Komische Oper Berlin
Kangmin Justin Kim, Arthur Gordon Pym in „Pym", Theater und Orchester Heidelberg
Ewa Wolak, Fidès in „Der Prophet", Badisches Staatstheater Karlsruhe
Choreografie
Alexander Ekman, „COW", Sächsische Staatsoper Dresden
Yuki Mori, „The House", Theater Regensburg
Johannes Wieland, „you will be removed", Staatstheater Kassel
Darstellerin/Darsteller Tanz
Tyler Schnese, Kaspar Hauser in „Kaspar Hauser", Hessisches Staatsballett
(Staatstheater Darmstadt, Hessisches Staatstheater Wiesbaden)
Aloalii Naughton Tapu in „Urban Soul Café", Ballhaus Ost Berlin
Max Zachrisson, Mann in „Latent", Staatstheater Nürnberg
Regie Kinder- und Jugendtheater
Liesbeth Coltof, „Der Junge mit dem Koffer", Junges Schauspielhaus Düsseldorf
Andrea Maria Erl, „Schneewittchen", Theater Mummpitz Nürnberg (Koproduktion mit dem TAK Theater Liechtenstein)
Markolf Naujoks, „Mahlzeit", Junges Theater Heidelberg
Bühne/Kostüm
Achim Freyer, „Esame di mezzanotte", Nationaltheater Mannheim
David Hohmann, „Draußen vor der Tür", Theater Münster
Florian Lösche, „Kasimir und Karoline - Glauben Lieben Hoffen", Thalia Theater Hamburg
Die Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste wählen aus diesen Nominierten die Preisträger aus, die am Abend der Verleihung bekannt gegeben werden.
Den Preis für das Lebenswerk erhält Hans Neuenfels.
Seit über 50 Jahren gehört der 1941 in Krefeld geborene Regisseur, Schriftsteller und Filmemacher Hans Neuenfels zu den großen und prägenden Künstlern des deutschen Theaters. Bis heute treibt er in seiner Arbeit - als Regisseur von Schauspiel und Oper, als Dichter, Schriftsteller und Filmemacher - die zeitgenössische Weiterentwicklung der darstellenden Künste vehement voran. Er war einer der Protagonisten des gesellschaftlichen und ästhetischen Aufbruchs der Theater nach 1968 und hat sich immer wieder für Uraufführungen und zeitgenössische Werke eingesetzt. Aber auch traditionelle Werke interpretiert er mit oft schmerzhaftem Nachdruck und entsprechend großer und kontroverser öffentlicher Resonanz als szenische Chiffren für die akuten Themen der Zeit. Mit seinem Wirken inspiriert er ganze Generationen von Schauspielern, Sängern und Regisseuren. Seine künstlerische Schöpferkraft speist sich unter anderem aus einer bedingungslosen Leidenschaft bis zur äußersten persönlichen Verausgabung und aus der interdisziplinären Breite seines künstlerischen Interesses. Mit der Verleihung des FAUST-Preises 2016 würdigt die Jury ein künstlerisches Lebenswerk von außergewöhnlicher Intensität, Vielfalt und öffentlicher Wirkungsmacht.
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