Unterstützungsmaßnahmen

Im  Konjunkturpaket der Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Folgen sind für den Kulturbereich Hilfsmaßnahmen in einem Umfang von einer Milliarde Euro vorgesehen, die über das Programm NEUSTART KULTUR vergeben werden. Auch von indirekten Maßnahmen, wie der Unterstützung der Kommunen, die den größten Anteil an den öffentlichen Kulturausgaben schultern, profitieren die Theater und Orchester. Bereits im März hatte die Bundesregierung Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen und Solo-Selbstständigen vorgestellt. Daneben gibt es teilweise ergänzende Programme der Bundesländer, die auch Unternehmen der Kulturbranche und freiberuflichen Künstler*innen zu Gute kommen sollen.

Von den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sind alle betroffen, auch die Mitgliedstheater und -orchester des Deutschen Bühnenvereins. Dabei geht es nicht nur um den Verlust von Eigeneinnahmen während der spielfreien Zeit, sondern auch um Gastverträge und weitere Kosten, die durch die Absage von Produktionen entstanden sind. Die Belastungen durch die Corona-Krise können die Theater und Orchester nicht allein stemmen. In der notwendigen öffentlichen Debatte über die Kosten der Maßnahmen gegen das Virus steht der Deutsche Bühnenverein im aktiven Austausch mit den Rechtsträgern und der Öffentlichkeit.
 

Bund und Länder

Hilfen für Kultureinrichtungen

Mit NEUSTART KULTUR hat die Bundesregierung ein umfangreiches Rettungsprogramm zur Erhaltung der kulturellen Infrastruktur auf den Weg gebracht. „Mit zusätzlich einer Milliarde Euro unterstützen wir den Neustart des kulturellen Lebens in Deutschland und stellen die Weichen auf Zukunft,“ sagte Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, bei der Bekanntgabe des Programms. 150 Millionen aus dem Paket sind für die Bereiche Theater und Tanz vorgesehen. Die Fördermodalitäten der Unterstützung für die Privattheater wird dabei über den Deutschen Bühnenverein abgewickelt.

Mittel für „pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft“ aus dem Programm NEUSTART KULTUR werden durch die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft DTHG vergeben. Mit dem Programm, dass unter anderem Theater, künstlerische Produktionsorte, Festspielhäuser und Festivals richtet, sollen Kultureinrichtungen „auch in Zeiten der Krise ihren kulturellen Auftrag erfüllen können und als Orte der Begegnung und Teilhabe mit künstlerischen und kulturellen Mitteln zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen beitragen.“ Mehr Informationen unter www.neustartkultur.dthg.de

Zu NEUSTART KULTUR gehört auch das Programm für digitale Interaktionen „dive in", das Kulturinstitutionen dabei unterstützen soll, mit innovativen digitalen Dialog- und Austauschformaten auf die aktuelle pandemiebedingte Situation zu reagieren. Das Programm wird über die Kulturstiftung des Bundes koordiniert. Die Kulturstiftung der Länder hat mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien das Programm KULTUR.GEMEINSCHAFTEN ins Leben gerufen, das insbesondere kleinere Kulturbetriebe in die Lage vesetzen soll, ihre Arbeiten digital zu dokumentieren und in ansprechender Form online zu veröffentlichen. Mehr Informationen auf www.kulturgemeinschaften.de.

In einem zusätzlichen Programm stellt die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) insgesamt 5,4 Millionen Euro Soforthilfen für freie Orchester und Ensembles zur Verfügung.

Informationen zu weiteren Unterstützungsmaßnahmen sowie zu Hilfen für Solo-Selbstständige

Die Programme von NEUSTART KULTUR gehören zu den umfangreichen Maßnahmen des Konjunkturpakets der Bundesregierung zur Bekämpfung der Folgen der Pandemie. Sie richten sich zum größten Teil an Kultureinrichtungen, die dabei unterstützt werden sollen, ihr Angebot auch unter Corona-bedingten Einschränkungen aufrecht erhalten zu können. Mit Stipendien, die über Bundeskulturfonds vergeben werden, sollen auch freie Künstler*innen und Gruppen unterstützt werden. Darüberhinaus sind Solo-Selbstständige und kleinere Unternehmen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, auf andere Maßnahmen angewiesen. So gehören auch Sofort- und Überbrückungshilfen für Liquiditätsengpässe und die Erleichterung des Zugangs zur Grundsicherung und Stundungsmöglichkeiten von Umsatz-, Einkommen- und Körperschaftssteuer zum Konjunkturpaket.

Viele Bundesländer haben eigene Soforthilfeprogramme aufgelegt oder unterstützen über ihre Förderinstitutionen kleine und mittlere Kulturbetriebe. Über Stipendienprogramme oder andere direkte Maßnahmen gibt es für betroffene Solo-Selbstständige hier häufig die Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten. Der Deutsche Kulturrat hat eine Übersicht über die Maßnahmen der einzelnen Bundesländer angelegt: www.kulturrat.de/corona/massnahmen-der-laender/ 

Mehr Informationen

Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes hat auf seiner Webseite eine umfangreiche Übersicht über die Vielzahl an Unterstützungsmaßnahmen für Akteur*innen der Kultur- und Kreativwirtschaft zusammengestellt:


Solidaritätsaktionen

Die Solidarität in der Theater- und Orchesterlandschaft ist während der Krise groß. Neben der medialen Aufmerksamkeit für kleine Kulturbetriebe und Freiberufler*innen gibt es auch konkrete Unterstützungsaktionen. Die hier aufgeführten Aktionen sind natürlich nicht die einzigen, täglich kommen neue Zeichen der Solidarität und Spendenmöglichkeiten hinzu. Eine vollständige Auflistung ist daher nicht möglich.

Aktionsbündnis Darstellende Künste

Das Aktionsbündnis Darstellende Künste ist ein informeller Zusammenschluss von Verbänden und Organisationen der Theaterbranche. Auf Initiative des Ensemble Netzwerks haben einige davon eine Spendenaktion für freiberufliche und solo-selbstständige Theaterschaffende gestartet. Mit den Spendengeldern werden 500 Euro Soforthilfe für Miete und andere Fixkosten finanziert.
Gespendet werden kann über die Plattform betterplace.org. Dort finden sich auch alle Informationen zur Aktion und alle beteiligten Organisationen, über die die Soforthilfe auch beantragt werden kann.

Link zur Spendenaktion und Antragsmöglichkeiten
 

Nothilfefonds der deutschen Orchesterstiftung

Durch zahlreiche Spenden ist der Nothilfefonds der Deutschen Orchesterstiftung bereits auf über 500.000 Euro angewachsen. Aus dem Fonds sollen freiberuflichen Musiker*innen, deren Einkommen weggebrochen ist, bis zu 500 Euro Nothilfe gezahlt werden. Die Schirmherrschaft für die Aktion hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko übernommen.

Mehr Informationen und Antragsmöglichkeiten

#handforahand

Freie Bühnen- und Tontechniker*innen, Beleuchter*innen, Stage Hands und Veranstaltungshelfer*innen gehören zu den am meisten von Veranstaltungsabsagen betroffenen Gruppen, da sie oft auf Honorarbasis und nur nach erbrachter Leistung bezahlt werden. Häufig fallen sie auch bei den staatlichen Nothilfeprogramm durch's Raster. Die Junge Literaturvermittlung Köln e.V. hat zur Unterstützung dieser Berufsgruppen einen privaten Soildaritätsfonds ins Leben gerufen. Über die Vergabe entscheidet ein unabhängiges Gremium.

Informationen zum Solidaritätsfonds #handforahand und Antragstellung

Fonds Darstellende Künste

Unter dem Titel #takecare hat der Fonds Darstellende Künste seine Initialförderung an die aktuelle Situation angepasst. Freischaffenden darstellenden Künstler*innen soll so eine Alternative für ausgefallene Produktionen geboten werden, hierfür sind Nachweise erforderlich. Antragsteller*innen müssen in den letzten zehn Jahren künstlerisch in einer vom Fonds geförderten Produktion mitgewirkt haben. Beantragt werden können bis zu 5.000 Euro. 

Informationen zum #takecare-Förderung

 

 

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