Pressemitteilung

175 Jahre Deutscher Bühnenverein – Festakt in Oldenburg mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Leitlinien für die Zukunft der Bühnen in Deutschland

Wahl der neuen Geschäftsführenden Direktorin

Oldenburg/Köln, 27.05.2021

 

Der Deutsche Bühnenverein feiert heute sein 175-jähriges Bestehen gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dessen Festrede Sie rechts zum Download finden (bitte beachten Sie die Sperrfrist für die Rede um 17.15 Uhr). Mit dem vielfältigen und diskursiven Programm, das auch im Netz gestreamt wurde, setzt der Bühnenverein ein Zeichen der Wertschätzung für die Kultur und deren Zukunft. Der Verband blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, in der er sich immer wieder als wichtiger Partner von Politik und Öffentlichkeit für die Belange der Theater und Orchester einsetzte. Mit der Jubiläumsveranstaltung hat der Bühnenverein deutlich gemacht, dass er auch künftig gemeinsam mit den Partnern daran arbeiten wird, dass die Theater und Orchester eine gute Zukunftsperspektive haben werden.

 

Angesichts der aktuellen Debatten über Rassismus und Machtmissbrauch, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität in den Theater- und Orchesterbetrieben hat der Deutsche Bühnenverein sich im Rahmen seines Jubiläumsjahres zum Ziel gesetzt, den 2018 beschlossenen Verhaltenskodex vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen zu aktualisieren und sich gemeinsam mit den Mitgliedern und der Politik noch stärker für die betriebliche Implementierung einzusetzen. Als Organisation der institutionalisierten Theater und Orchester ist der Bühnenverein von allen diesen Themen unmittelbar berührt. Gemeinsam mit den Rechtsträgern soll damit der wachsenden Bedeutung von Führung und Führungsqualifikationen bei der Auswahl von Leitungspersonen und beim Betrieb Rechnung getragen werden.

 

Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins:

„Der Deutsche Bühnenverein ist seit 175 Jahren eine wichtige Stimme in der Kultur und hat seit seiner Gründung die einheitliche Regelung der Arbeitsverhältnisse an den deutschen Theatern zum Ziel. Die aktuellen Debatten zeigen, dass das eine dauerhafte Aufgabe ist. Kunst und Kultur stoßen notwendige gesellschaftliche Debatten an. Dieser Diskurs ist immer wieder auch nach Innen notwendig, um in den Kulturbetrieben gute Arbeitsbedingungen und einen fairen und solidarischen Umgang zu leben. Wir werden deshalb in den kommenden Monaten Leitlinien für das Theater der Zukunft erarbeiten und gemeinsam mit unseren Mitgliedern in die Praxis umsetzen.“

 

Unter den Leitlinien Verortung, Verantwortung und Vision möchte der Bühnenverein seine Positionen nach innen und nach außen neu verhandeln. Ziel dabei ist es, eine Vorstellung von einem Theater der Zukunft zu entwickeln, das die Vielfalt und Offenheit unserer Gesellschaft in künstlerischen Positionen erfahrbar macht und zuspitzt und das zugleich ein guter Arbeitgeber ist.


„Wir spüren die Auswirkungen einer sich verändernden Gesellschaft und sind gefordert, mit diesen Veränderungen nicht nur mitzuhalten, sondern sie aktiv zu gestalten. Das muss der Anspruch an moderne Kulturbetriebe sein. Dass es in solchen Umbruchphasen zu Reibungen kommt, ist unausweichlich, denn lange haben uns bestimmte Eigenschaften des öffentlichen Kulturbetriebs geschützt. Wenn ein Ensemble nun so divers aufgestellt wird wie unsere Gesellschaft, spüren wir die Aushandlungsprozesse in unserer eigenen Welt, die draußen seit Jahren bestehen. Es ist so unruhig, weil sich etwas ändert. Es kommt darauf an, den Wandel jetzt aktiv zu gestalten, sagte der Geschäftsführende Direktor, Marc Grandmontagne, heute in Oldenburg.


Wahl der neuen Geschäftsführenden Direktorin

 

Der Verwaltungsrat des Deutschen Bühnenvereins, der heute ebenfalls in Oldenburg tagte, wählte Claudia Schmitz zur neuen Geschäftsführenden Direktorin. Schmitz wird damit am 1. Januar 2022 auf Marc Grandmontagne folgen, der nach fünf Jahren sein Amt aus familiären Gründen abgibt.

 

„Für das entgegengebrachte Vertrauen bedanke ich mich bei Präsidium und Verwaltungsrat des Deutschen Bühnenvereins. Die Theater und Orchester stehen vor herausfordernden Aufgaben, ich freue mich darauf, diese mit allen Beteiligten gemeinsam auf Augenhöhe anzugehen“, sagte Claudia Schmitz.

 

In der heutigen Sitzung des Verwaltungsrats wurde zudem Michael Schröder zum stellvertretenden Geschäftsführenden Direktor wiedergewählt. Mit ihm als anerkanntem Experten des Tarifrechts ist damit die Kontinuität in der tarifpolitischen Arbeit des Deutschen Bühnenvereins gewährleistet. Beide werden für fünf Jahre bestellt.


Begleitend zum Jubiläum ist die vom Bühnenverein herausgegeben Publikation „Struktur und Ereignis – Ein Arbeitsbuch zur Situation des Theaters der Gegenwart zum 175-jährigen Bestehen des Deutschen Bühnenvereins“ erschienen, das seinen Fokus über die Verbandsarbeit hinaus auf theatrale und kulturpolitische Fragen der aktuellen Gegenwart erweitert. Die Festschrift ist ab dem 31. Mai 2021 in Buchhandlungen und beim Verlag erhältlich.

 

(Die Festrede des Bundespräsidenten sowie Lebenslauf und Foto von Claudia Schmitz liegen an)

 

www.175-jahre-buehnenverein.de

 

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