Der Deutsche Bühnenverein hat das Ziel, die einzigartige Vielfalt unserer Theater- und Orchesterlandschaft und deren kulturelles Angebot zu erhalten, zu fördern und zu pflegen. In diesem Sinne versteht sich der Bühnenverein als Zusammenschluss, der Kunst und Kultur als unverzichtbaren Bestandteil städtischen Lebens in das Zentrum seines Bemühens stellt. Der Bühnenverein will die Theater und Orchester bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen, ihre Gesamtinteressen wahrnehmen, den Erfahrungsaustausch unter ihnen pflegen sowie der Gesetzgebung und Verwaltung mit Rat und Gutachten dienen. Dabei strebt er eine enge Zusammenarbeit seiner Mitglieder untereinander und mit den verwandten Institutionen an.
Der Deutsche Bühnenverein ist der Interessen- und Arbeitgeberverband der Theater und Orchester. Er thematisiert alle künstlerischen, organisatorischen und kulturpolitischen Fragen, die die Theater und Orchester in irgendeiner Weise betreffen. Dazu gehören Themen wie die Bedeutung der Theater und Orchester für die Städte, die Entwicklung des Publikums sowie die Gestaltung juristischer Rahmenbedingungen bis hin zur sozialen Lage der Künstler:innen. Weitere Inhalte sind die Ausbildung für die künstlerischen und künstlerisch-handwerklichen Berufe, die Finanzsituation der Theater und Orchester sowie die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Grenzen des künstlerischen Schaffens. Auch die Optimierung von Organisationsstrukturen sowie das Verhältnis zwischen Rechtsträger und Theaterleitung sind wichtige Aufgabengebiete. Darüber hinaus ist der Bühnenverein beratend an den Gesetzgebungsverfahren von Bund und Ländern beteiligt.
Als Arbeitgeberverband schließt der Deutsche Bühnenverein für das künstlerische Personal der Theater und Orchester Tarifverträge mit verschiedenen Gewerkschaften ab. Beide vom Bühnenverein so mitverantworteten Tarifwerke sind in den letzten Jahren einer grundlegenden Reform unterzogen worden, um weitere Spielräume für das künstlerische Schaffen der Theater und Orchester zu erschließen.
Der Bühnenverein wirkt zudem in den mit den Gewerkschaften unterhaltenen Schiedsgerichten mit. Er führt Verhandlungen über den Schutz und die Vergütung von Leistungs- und Urheberrechten mit den großen Verwertungsgesellschaften wie GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) und GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten).
Mit der GEMA hat der Bühnenverein Gesamtverträge abgeschlossen, durch die die Mitglieder des Bühnenvereins einen Gesamtvertragsnachlass von 20 Prozent erhalten. Mit dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage hat der Bühnenverein die Rahmenvereinbarung (RV) Bühne vereinbart. Die GVL vertritt die Interessen von ausübenden Künstler:innen und Tonträgerhersteller:innen. Mit der GVL hat der Bühnenverein einen Gesamtvertrag abgeschlossen, durch den die Mitglieder des Bühnenvereins einen Gesamtvertragsnachlass von 20 Prozent erhalten.
Findungsprozesse neuer Intendanzen
Leitungswechsel sind Schlüsselvorgänge für zielgerichtete Transformationsprozesse, in denen sich viele Theater und Orchester bereits befinden. Diese Prozesse schließen die Gestaltung interner Strukturen, die Entfaltung anspruchsvoller ästhetischer Konzeptionen sowie kulturpolitische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen ein. Daraus leiten sich hohe Anforderungen an eine Theaterleitung ab. Jeder Findungsprozess muss zeitlich und strukturell auf diese Vielschichtigkeit ausgerichtet und als Verfahren transparent nachvollziehbar sein.
Das "Phasenmodell zur Intendanzfindung" wurde gemeinsam von Vertreter:innen des dramaturgie-netzwerks und der Intendant:innengruppe des Deutschen Bühnenvereins entwickelt und im Herbst 2023 vom Präsidium des Bühnenvereins beschlossen. Es soll allen Beteiligten, insbesondere den Rechtsträgern als Handreichung für die Etablierung von zeitgemäßen Findungsprozessen dienen.
Digitalisierung
Themen wie Digitalisierung, öffentliche Relevanz der Theater und Orchester und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Künstler:innen rücken weiter in den Fokus. Der Dialog zwischen Theaterschaffenden einerseits und Kulturpolitik und Verwaltung andererseits wird im Hinblick auf Zukunftsfragen der Theater und Orchester intensiviert. Der Bühnenverein strebt auch eine stärkere Vernetzung mit anderen kulturpolitischen Institutionen an.
Energiekrise
Der Deutsche Bühnenverein hat zusammen mit der DTHG eine Checkliste mit Handlungsempfehlungen zur Energieeinsparung generell und zum Notfallplan Gas entwickelt. Interessierte Kultureinrichtungen können sich die Checkliste in der Download-Box (oben rechts) herunterladen.
Rechtspopulismus
Der Bühnenverein mischt sich bundesweit und international in die öffentliche Diskussion ein undengagiert sich für Demokratie, Vielfalt und Grundrechte und tritt für Internationalität und die Freiheit von Gesellschaft, Kunst und Kultur ein. Mit zahlreichen Aktionen engagieren sich auch unsere Mitglieder und positionieren sich gegen völkische Ideologien und (Rechts-)Extremismus. Die Kampagne THEATER FÜR DIE DEMOKRATIE bündelt Aktionen von Theatern, Orchestern und Kulturinstitutionen und möchte das vielfältige Engagement sichtbar machen.
Geschlechtergerechtigkeit
Der Bühnenverein setzt sich aktiv ein für Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen in Führungspositionen.
Zu einzelnen Themen veranstaltet der Bühnenverein Symposien und Weiterbildungsveranstaltungen. Einige seiner grundsätzlichen Standpunkte formuliert der Bühnenverein in kulturpolitischen Positionen und Studien.
Außerdem veröffentlicht der Bühnenverein Theater- und Werkstatistiken sowie andere Fachliteratur.
Der Deutsche Bühnenverein ist Mitglied in PEARLE* (Performing Arts Employers Associations League Europe), der Vereinigung der Europäischen Theater- und Orchesterverbände. PEARLE* beteiligt sich an Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union und besitzt Beobachterstatus bei der WIPO (Word Intellectual Property Organisation), die sich auf internationalem Gebiet mit dem Schutz geistigen Eigentums befasst.
An der Versorgungsanstalt der Deutschen Bühnen und der Versorgungsanstalt der Deutschen Kulturorchester, die allen Bühnenangehörigen und Orchestermusiker:innen eine Berufsunfähigkeits-, Alters- und Hinterbliebenenversorgung gewähren, ist der Bühnenverein entscheidend beteiligt. Beide Versorgungsanstalten werden von der Bayerischen Versorgungskammer in München betrieben.