Die Verleihung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2013 fand am 16. November in der Staatsoper im Schiller Theater Berlin statt.
Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. DER FAUST ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Er wird in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben – in diesem Jahr ist es das Land Berlin. Finanziert wird die Veranstaltung von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, der Kulturstiftung der Länder und dem Deutschen Bühnenverein.
Zur Pressemeldung vom 16.11.2013
Zur Pressemeldung vom 29.10.2013
Zur Pressemeldung vom 12.09.2013
3sat berichtete am 17. November 2013 in einem 45minütigen Beitrag über die FAUST-Verleihung.
Die Nominierten und Preisträger
Regie Schauspiel
Luk Perceval
„Jeder stirbt für sich allein“
Thalia Theater Hamburg
Michael Thalheimer
„Geschichten aus dem Wiener Wald“
Deutsches Theater Berlin
Kay Voges
„Das Fest“
Schauspiel Dortmund
Darstellerin/Darsteller Schauspiel
Constanze Becker
Medea in „Medea“
Schauspiel Frankfurt
Lina Beckmann
Frau John in „Die Ratten“
Schauspiel Köln
Olaf Johannessen
Peer Gynt in „Peer Gynt“
Düsseldorfer Schauspielhaus
Regie Musiktheater
Lorenzo Fioroni
„Elektra“
Theater Augsburg
Claus Guth
„Pelléas et Mélisande“
Oper Frankfurt
Alexandra Szemerédy/Magdolna Parditka
„Madama Butterfly“
Landestheater Coburg
Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater
Christian Gerhaher
Pelléas in „Pelléas et Mélisande“
Oper Frankfurt
Sharleen Joynt
1. hoher Sopran/Ariadne in „Dionysos”
Theater und Orchester Heidelberg
Alexander Tsymbalyuk
Boris in „Boris Godunow”
Bayerische Staatsoper München
Choreografie
Bridget Breiner
„Ruß“
Ballett im Revier Gelsenkirchen
Sharon Eyal/Gai Behar
„Plafona“
Oldenburgisches Staatstheater
Nanine Linning
„Zero”
Dance Company Nanine Linning - Theater und Orchester Heidelberg
Darstellerin/Darsteller Tanz
Catherine Franco
Romy Schneider in „Sissi“
Ballett der Staatsoper Hannover
Anna Süheyla Harms
in „Future 6“
Gauthier Dance - Theaterhaus Stuttgart (Kooperation mit der Schauburg München)
David Moore
Krabat in „Krabat“
Stuttgarter Ballett
Regie Kinder- und Jugendtheater
Andrea Kramer
„Die besseren Wälder“
Consol Theater Gelsenkirchen
Claus Overkamp
„Schwester“
Theater Marabu Bonn
Mina Salehpour
„Über Jungs“
Grips Theater Berlin
Bühne/Kostüm
Annette Kurz
„Jeder stirbt für sich allein“
Thalia Theater Hamburg
Thilo Reuther
„Die Macht der Finsternis“
Düsseldorfer Schauspielhaus
Ene-Liis Semper
„Der imaginäre sibirische Zirkus des Rodion Raskolnikow“
Münchner Kammerspiele
Die Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste wählen aus diesen Nominierten die Preisträger aus, die am Abend der Verleihung bekannt gegeben werden.
Den Preis für das Lebenswerk erhielt die Schauspielerin Inge Keller.
Die Schauspielerin Inge Keller wurde in Berlin geboren. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Wolfgang Langhoff und Wolfgang Heinz, später dann mit Thomas Langhoff, Peter Stein und Michael Thalheimer. Ihr Debüt gab sie 1942 im Theater am Kurfürstendamm. Anschließend ging sie nach Sachsen, wo sie Engagements in Freiberg und Chemnitz hatte. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte sie nach Berlin zurück und spielte hier zunächst im Hebbel Theater, bis Boleslaw Barlog sie ans Schlossparktheater holte. 1950 wechselte Inge Keller ans Deutsche Theater Berlin. Dort blieb sie ununterbrochen bis 2001 engagiert und spielt dort bis heute als Gast. Sie ist Ehrenmitglied des Deutschen Theaters Berlin und Mitglied der Akademie der Künste.
Inge Keller zählt zu den bedeutendsten Theaterschauspielerinnen in Deutschland. Die große Kunst dieser so vielseitigen und wandelbaren Darstellerin zeichnet sich nicht nur aus durch die herausragenden Rollen, welche besonderen Glanz auf ihr Spiel werfen. Es ist vor allem auch die Fülle der unverwechselbar dargestellten Figuren in diesem langen Bühnenleben, die Inge Kellers reiches Lebenswerk krönt. Dazu passt ihre aristokratische Erscheinung auf und neben der Bühne. „Was auch geschehen ist, ich habe gespielt“, sagt Inge Keller. Und schrieb durch ihr psychologisch genaues wie formbewusstes und sprachmächtiges Spiel in beiden Teilen Deutschlands Theatergeschichte – durch alle wechselhaften Zeiten hindurch. Ihre bislang letzte Premiere feierte Inge Keller 2012 in „Tilla“. Sie spielt darin die große Schauspielerin Tilla Durieux, wie Inge Keller eine der letzten großen Diven.
Der Preis des Präsidenten ging an das Gesamtensemble des Staatsschauspiels Stuttgart.
Das Gesamtensemble des Staatsschauspiels Stuttgart erhält den Preis des Präsidenten für seinen Entdeckermut, seine Improvisationskraft, für seine inspirierende, nicht nachlassende Intensität, nicht zuletzt für seine produktive Gelassenheit, mit der alle am Staatsschauspiel Arbeitenden, also Technik, Verwaltung, Intendanz und Künstlerinnen und Künstler, jene Unzumutbarkeit auf sich nahmen und das fast Unmögliche leisteten, angesichts der skandalösen Situation der Sanierung des Schauspielhauses, die drei Jahre und drei Umzüge in neue Spielstätten erzwangen.
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